Filzfestspiele

Das hübsche kleine FAZ-Gespräch „ARD und ZDF unter Verdacht: Alle Befürchtungen bestätigt“ ist mir doch glatt durchgerutscht vor lauter Arbeit an den kommenden guten Filmen und Serien, drum nachgereicht (Dank an MB) vom 31. Juni und eingeleitet von der veröffentlichenden Zeitung selbst: „Die deutschen Sender und die Produktionsfirmen sind auf geradezu irrsinnige Weise miteinander verwoben. Der Medienökonom Harald Rau erklärt, warum das vor allem für ARD und ZDF gilt.“ Und zwar hier, (im Gespräch mit Jörg Seewald) – oder eben „versucht´s zu erklären“, denn Rau gewinnt ja bei aller Liebesmüh´ keinen endgültigen Durchblick, und genau das scheint gewollt (nicht von ihm, sondern von den öffentlich-rechtlichen Konstrukteuren). Indes: Die Eisbergspitze, die Rau entdeckt hat und beschreibt, ist zwar schon schockierend schillernd, aber echte Whistleblower wird man in diesen labyrinthischen Regionen nicht auftreiben können. Denn nicht vergessen, wer hier petzt, wandert lebenslänglich ins Arbeitslosenlager.

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Bissigkeit im falschen Plätzchen

Gut, einerseits stört das ja keinen großen Geist (Karlsson rules), andererseits mag ich keine Post von netten Menschen bekommen, die verunsichert sind, weil die Trierer Informationsstelle für Multiple Sklerose (TIMS) MS-Kranken angeblich rät, sich zu „outen“ und nicht auf Böttcher zu hören. Klarstellung, daher: Die Trierer MS-Stelle rät nicht allen MS-Kranken, sich zu outen, die Leiterin der 2-Personen-Initiative hielt es nur für wichtig, das doofe Buch von diesem doofen „Medienmenschen“ Böttcher gepflegt zu verreißen und hat sich dabei an genau einer Stelle unglücklich ausgedrückt. Oder zwei oder drei.

Dass das ausgerechnet zum Fest 2015 passiert, hat wohl eher backtechnische Gründe, manchmal bringt eben auch ein Lebkuchen das Fass zum Überlaufen. Denn die lokale Initiative (Schirmherrin: Malu Dreyer) hat frisch die erste sehr schöne Ausgabe der Spender- und Stifterfinanzierten eigenen Zeitschrift vorgelegt (ZIMS 1: „Wohin geht die Reise?“), und da fast gleichzeitig zum Plätzchenessen eingeladen wird, musste wohl dringend klargestellt werden, dass Auszugsmehle, ordentlich Zucker, Butter und Milch für jeden MS-Kranken total ok sind – nicht, dass da nachher einer zu viel Böttcher gelesen hat und mit blöden Ernährungsfragen kommt, dann wär ja die ganze Backerei umsonst gewesen. Hier nun gerät TIMS-Projektleiterin Nathalie Beßler ein Dorn ins Auge, und da die Gelegenheit günstig ist, verarbeitet sie diesen Dorn als „Rezension“. Ginge es nun nur um private Bissigkeit wegen der verhagelten Plätzchen, wäre das nur doof. Da es um mehr geht, nämlich Gesundheit, ist es unschön.

Neben dem Werbefoto eines großen Glases total gesunder Milch klotzt Beßlers Blatt also den Titel „Der Guru“ hin, meint damit, logisch, yours truly, und setzt direkt in großen Lettern das Fazit nach: „Ein höchst erfolgreiches Ratgeber-Buch mit höchst seltsamen Inhalten.“

Das klingt nach einer höchst wichtigen und interessanten Warnung, also lesen wir doch, weshalb man das Buch nicht lesen sollte:

„Es gibt wohl nur noch wenige MS-Betroffene in Deutschland, die sein Buch nicht gelesen haben und denen oft nicht auffällt, dass hier zum Teil mit genau den Mitteln gearbeitet wurde, die er der Schulmedizin vorwirft: Manipulation und Fehlinformation.“

Wow. Das wird spannend, denn das wird Beßler ja wohl belegen. „Manipulation und Fehlinformation“ sind ja schon ehrabschneidende Vorwürfe. Abzüge in der B-Note gibt es aber gleich mal wegen einer Recherche-6, also für die Verbreitung von reiner Unwahrheit, denn von den etwa 220.000 deutschen MS-Kranken haben 217.000 das Buch nicht gelesen. Die eklatante Fehlinformation ist hier also ganz auf Beßlers Seite. Aber was macht er denn nun, der Typ, der angeblich wie die Pharmaindustrie manipuliert?

„Böttcher betont dabei mehrfach, dass er kein Arzt sei und mit dem Text seine eigenen Erfahrungen widergibt.“ (sic) „Gleichzeitig fügt er aber auch immer wieder Erkenntnisse aus Studien und Zitate von Ärzten und anderen Wissenschaftlern an, die seine Erfahrungen bestätigen und glaubhaft machen sollen.“

Hm. Das ist manipulativ?

Ja. Denn: „Damit verlässt er den Bereich des Erfahrungsberichts. Und hier wird es problematisch. Denn indem er für sich beansprucht, wissenschaftlich fundierte Fakten und evidenzbasierte Studienergebnisse zu präsentieren, versucht er sich unangreifbar und immun gegen Kritik zu machen.“

Wieso „für sich beansprucht“? Er präsentiert Fakten, die belegen, dass seine persönlichen Erfahrungen nicht einzigartig sind, sondern auch von anderen gemacht wurden. Unter wissenschaftlicher Aufsicht. Fakten sind Manipulation?

„Er suggeriert, dass er die Zusammenhänge erkannt hat.“

So´n Quatsch. Er wiederholt gebetsmühlenartig das Gegenteil, aber „Suggestion“ ist ja so ne Sache. Lässt sich das an wenigstens einem Beispiel belegen? Bestimmt. Aber, nee, das kann einfach so stehen bleiben, direkt weiter im Text, ohne Beleg:

„Vielmehr ist es aber so, dass gerade das Thema „MS und Ernährung“ (Plätzchen!) „wahrscheinlich sehr viel komplizierter ist, als er meint, und dass nicht alle von dieser Art der Ernährung gleichermaßen profitieren.“ (Es gibt übrigens Plätzchen).

„Problematisch hier ist außerdem, dass er nur erwähnt, was zu seiner Argumentation passt.“

Eben. Er sollte auch alles erwähnen, was nicht zur seiner Argumentation passt. Zum Beispiel, dass es butterplätzchenessende MS-Kranke gibt. Aber Beßler trinkt ja obendrein gern Milch, deshalb:

„Der Konsum von Milch ist, laut Böttcher, per se schlecht, man sei ja kein „Kuhkind“. Er erklärt dann, was Milch mit dem Körper macht, hier fallen Begriffe wie „Pech“ oder „killen“, so ganz nebenbei.“

Nein. Beileibe nicht nebenbei und schon gar nicht – wie Beßler suggeriert – im Sinne von „mit Pech gekillten“ MS-Erkrankten. Im Text heißt es nach Verweis auf die aktuelle Studienlage und einer sachlichen Veranschaulichung des Homogenisierungsprozesses lang haltbarer Milch: „Konsumenten von Milch und Milchprodukten nehmen haufenweise denaturierte Moleüle zu sich (…). Mit Pech landen die molekularen Endergebnisse dann auf der Abschussliste Ihres körpereigenen Immunsystems, weil sie körpereigenem Gewebe durchaus ähneln, aber nicht so ganz. Und werden folglich gekillt. Sollte Ihr Immunsystem nun nur noch einen Hauch übers Ziel hinausschießen und Ihr verdammt ähnlich zusammengesetztes Myelin ebenfalls für körperfremd halten, haben Sie ein Problem. Und das können Sie dann gern MS nennen.“

Was Beßler hier aus „ganz nebenbei“, „Pech“ und „gekillt“ macht, ist in der Tat höchst manipulativ.

„Und am Ende des Kapitels wird klar, nur ohne Milch kann sich die MS „beruhigen“.“

Es wird nicht besser, denn im Text ist die Rede von „besserer Chance“, nicht „nur ohne“, aber Beßlers Leser werden die Behauptung ja bloß glauben, nicht überprüfen. Dass die Korrelation von Milchkonsum und MS-Häufigkeit in diversen Studien nachgewiesen wurde, erwähnt Beßler natürlich sowieso nicht. Es kommt aber noch blöder – und kippt ins Perfide, denn:

„Böttcher liegt scheinbar auch nichts daran, etwas an der schlechten Versorgungssituation MS-Betroffener zu ändern, oder sie gar zu gesellschaftlichem oder politischem Engagement zu ermutigen.“

Hui. Das ist Beßlers erklärtes Ziel. Böttcher findet das überaus wichtig und lobenswert, ist aber nicht beim Staat angestellt und hat Kinder, muss also mit anderen Sachen Geld verdienen als mit MS. Dafür gibt´s Haue aus dem untersten Regal:

„Ganz im Gegenteil ermutigt er sie: „Schweigen Sie, wenn’s hilft“.“

Beßler weiß, dass auch diese Darstellung ihrerseits nicht nur falsch ist, sondern manipulative Fehlinformation. Denn der Satz ist Böttchers Antwort auf die ihm mitgeteilte Sorge vieler ganz neu Erkrankter, ein „Outing“ könnte ihnen Probleme bereiten, ob beruflich oder privat. Da das tatsächlich so ist (Beßler hatte diesbezüglich noch keinen flächendeckenden Erfolg, leider) empfiehlt Böttcher, nicht zwingend direkt nach der Diagnose (und ohne Einschränkungen) mit der Information hausieren zu gehen „Ich habe Multiple Sklerose“. Die gegenteilige Blankoempfehlung Beßlers, hier durch die Blume geäußert, hält Böttcher schlicht für verantwortungslos.

Nach so vielen beeindruckenden Manipulationen und Fehlinformationen auf engstem Raum bleibt Beßler nun allerdings mehr viel Platz, auch Böttcher solche Manipulationen nachzuweisen, denn die hatte sie ja eingangs behauptet. Mangels Strecke oder Interesse lässt sie den Versuch eines Belegs allerdings schlicht ganz weg und konstatiert final:

„Sven Böttcher füllt mit seinem Buch eine Lücke.“

(Na ja. Konsequent wäre doch hier gewesen: „Eine dringend benötigte Lücke.“)

„Und daran muss man seinen Erfolg messen.“

Den Erfolg am oder im Lückenfüllen? Und überhaupt: Welchen Erfolg, siehe oben? MS ist eine „Nischenkrankheit“, Autor wie Verlag war bewusst, dass hier nur Zeit und Geld investiert werden, keinerlei Gewinne zu erwarten sind (oder wenigstens eine Aufwandsentschädigung in Höhe von 50 Cent pro Arbeitsstunde).

„Nicht an der Überzeugungskraft seiner Anleitung oder daran, wie viele Betroffene nun
noch ängstlicher sind, etwas falsch zu machen“
(eben. Denn er macht keine Hoffnung, sondern Angst, der Böttcher; zum Beispiel beim Butter-Milch-Weizenmehl-Plätzchenessen) „mit Bogenschießen anfangen oder stur auf Milch verzichten, obwohl bei beidem nie eine Wirksamkeit erwiesen wurde.“

Na ja, das stimmt natürlich. Nicht mal halb. Aber Bogenschießen ist wirklich nicht jedermanns Sache, man kann ja auch was anderes machen.

Zum Beispiel Plätzchen.

Und dabei den Rest der ersten TIMS-Zeitschrift lesen. Denn der ist wirklich nicht manipulativ, sondern gut.

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Schnell noch mal nicht sich selbst filmen

… ToDo-Liste-Top-1 für den ersten sonnigen Januartag 2016: Selfie-Stick zu Hause lassen und noch mal das selbstverständliche Street Life in Friedenszeiten archivieren, bevor unsere Freunde durch unsere Fußgängerzonen ostwärts panzern, um die „Freiheit“ zu verteidigen. Das Material kommt dann in den virtuellen Ablagekarton „D“, also sogar noch vor „I“ wie „Irak“. (Gut, wir können uns in dem Fall natürlich rausreden auf „Da ham wir aber gar nicht mitgemacht“. Sieht unter „S“ ja leider anders aus, auch wenn´s vorher genauso aussah.)
Zum Heulen? Ohne Worte.

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Wie soll das völkerrechtlich in Ordnung sein?

20.000 Klicks dafür sind aber wirklich zu wenig … (thx an MB für den Fund und Hinweis)

(Funktioniert nur noch als Weiterleitung zu youtube, selbstredend, aber lohnt sich ganz entschieden.)

Anschließend nicht vergessen „jung und naiv“ zu abonnieren …

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Ruchmord

Nichts ist gefährlicher als Intelligenz ohne Moral – und Wolfgang Ullrich ist durchaus intelligent. Seine Anmerkungen zu Philipp Ruchs „Wenn nicht wir, wer dann?“ habe ich allerdings nur gelesen, weil ich Ruch gelegentlich als kritisch zu prüfenden Beitrag zur  Frage „Was wollen wir wollen?“ empfehle und darauf letzte Woche hörte, DIE ZEIT (Ehrfurcht, mitschwingend) sei da aber entschieden anderer Meinung und Ruch „ein eitler Nazi, und seine Leser alle auch“. So gerät man also schon mittels Empfehlung eines lesenswerten Aufrufs zu mehr zukünftiger Menschlichkeit in ein braunes Hemd, da muss man dann sogar mal in die öde ZEIT schauen, die Lieblingspostille der Erbengemeinschaft und höheren Beamten. Dort schreibt: Wolfgang Ullrich.

Geschickt. Denn „noch“ steht Ruch ja gut da. Noch! Aber jetzt hat er sich entlarvt, der angeblich nur „aggressive Humanist“, denn das jetzt lässt sich nachlesen, auf welchem „geistesgeschichtlichen Fundament“ die Aktionen seines Zentrums für politische Schönheit stehen. Links jedenfalls nicht, das ZPS fängt sich gleich mal das Etikett „Sturmtruppe“, die die gesamte Moderne „rückabwickeln“ will. Oha. Dummerweise fällt Ullrich nicht so recht ein, was grundverkehrt sein sollte an Ruchs Ziel, den Menschen wieder etwas unerklärlicher, sprich: selbstbedeutender zu machen. Wüsste Ullrich irgendwas von der Moderne (oder hätte er wenigstens Lanier gelesen), müsste er spätestens hier einräumen, dass diese Rückbesinnung eben nicht „antimodern“ ist – und eine faire Kehrtwende hinlegen. Tut er aber nicht, denn sein Ziel ist nicht Aufklärung, sondern Diskreditierung. Und die funktioniert nach dem demagogischen Lehrbuch eben weiterhin wie eh und je – indem man dem Vortragenden schwere charakterliche Defizite attestiert und ihn hernach sicherheitshalber auch noch zum Nazi macht.

Ullrich kann das. Und scheut sich nicht, seine gelernten Kunstgriffe anzuwenden. Er attestiert Ruch schick redundant die Todsünde Eitelkeit – in Verbindung mit Gekränktheit: „Größensucht“, „unersättlichen Geltungsdrang“,„lässt in seinem Manifest keinen Zweifel, dass er sich selbst für einen solchen ganz Großen hält“ und das „Verlangen nach eigener historischer Bedeutung“, das obendrein, „nur die Kehrseite der Kränkung (ist), die Ruch allseits empfindet“. Stark. Ullrich scheut sich aber abschließend auch nicht, selbst Ruchs einfachste Sätze in ihr Gegenteil zu verkehren, denn es „wird aber auch klar, dass seine Gedanken mehr um seinen Nachruhm als um das Schicksal von Flüchtlingen kreisen.“ (Cool, dieses Gegensatzpaar! Hier! Hamma, Herr Ullrich!) Und: „Die „wirklich wichtigen Fragen“ lauten für ihn, so ehrlich ist er immerhin“ (Hahaha! Immerhin! Hier. Sonst nicht!) „Wofür will ich einmal stehen? Welches ist die größte Tat, mit der mein Name einst verbunden werden soll?“.“

Na! So ein eitler Sack, der Ruch! Aber da fehlt was, nämlich ein bisschen faire Anführung. Denn dies sind die Fragen, die nicht nur Ruch sich selbst stellt, sondern die er jedem empfiehlt – als Fragen an sich selbst. Womit er lediglich etwas verdammt Vernünftiges empfiehlt und sich in bester Gesellschaft mit Harald Welzer befindet und dessen Jetzt-und-Hier-mit-Zukunftsblick-Ergänzungsfrage für jedermann und frau: „Wer will ich gewesen sein“?

Mei. Jeder Badeschwamm versteht, was Ruch und Welzer meinen. Ullrich versteht es auch. Er will es nur nicht lesen. Drum verkehrt er es zum Beleg für Ruchs gekränkten Geltungsdrang. So fehlt denn nur noch eins, und Ullrich lässt auch das nicht aus: „altmodisch“ sei Ruch in Bildern und Vokabular, seine Metaphern „martialisch“, und als Beleg soll dienen (in einem Buch, das nicht versehentlich die Ideale der alten Griechen und der europäischen Aufklärung lobt): „So wundert man sich doch über Wörter wie Völker oder Abendland“ (aufpassen, jetzt): „zumal Letzteres offenbar nicht in Abgrenzung zu Pegida reklamiert wird.“ Ah! Bäm! Nazi? Richtig? Herr Ullrich? Gefährlicher, eitler, gekränkter Nazi, komm, rück das Buch auch noch in die Nähe von „Mein Kampf“, assoziativ. Geht?

Geht, abschließend: „Das Manifest von einem, der mit aller Gewalt in die Geschichte eingehen will.“

Wow. Wer Ruch gelesen hat, weiß, aus welcher Richtung Ullrich hier Bolzen schießt. Wer Ruch gelesen hat, widerspricht. Aber, keine Sorge, unter Zeit-Lesern weiß Ullrich sich auf sicherem Terrain, wie die Mehrzahl der Kommentare zeigt, die im hübschen Chor singen: „Ich schließe mich deinem Urteil an, Zeit, das ist wirklich ein ganz besonders schlechtes Buch! Bin ich froh, dass ich es nicht gelesen habe!“

Empfehlung? Selberlesen. Aber nicht Die ZEIT.

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Viagra schluckt Botox

… schreit nach jugendfreien Faltenwitzen und bedarf eigentlich gar keines weiteren Kommentars, weil das ja nun sogar Obama, Trumpy, die Clintons und den Bundestag empört (das = Pfizer (Viagra, Lipitor) verschluckt sich nach unten, also künstlich am kleineren Konkurrenten Allergam (Botox), wird so zum größten Pharmakonzren des Planeten und – verlegt so seinen Firmensitz nach Irland. Wo die Steuern nur halb so hoch sind wie in den USA. Steuerersparnis per anno: ein paar oder fast ein paar hundert Milliarden Steuergelder. (Her mit den Klischees! Ian Read, Pfizer-CEO, ist Schotte.)

Die Welt hat zu dem ganzen Vorgang sowie den noch schottischeren Steuersparfirmen Apple, GE und Microsoft eine schicke Infographik nebst Erläuterung, aber das zahnlose Jammern der eigentlich zuständigen Politikerdarsteller ist ein Haken unterm Armutszeugnis, denn die Pharmaindustrie macht ja bloß weiterhin alles, was sie darf. (Erwähnte ich gelegentlich, dass wir die Pharmaindustrie dringend ganz verbieten müssen?)

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Kriegsverderber

Man will ja gar nicht stören beim Säbelrasseln und Panzerbetanken, aber immerhin ist diesmal sogar das „EhNaMag“ Der Spiegel mit leiser Skepsis an Bord und konstatiert, die französischen Behörden zitierend, das Verhalten der Attentäter vor dem Stade de France ergebe schlicht „keinen Sinn“. Wohl wahr, und man ist ja als denkender Mensch regelrecht dankbar für wenigstens diese zarte Annäherung an die Wahrheit: Meine Damen und Herren, mitten unter Ihnen steht ein Elefant.

Zeit für ein kurzes Innehalten beim Säbelschärfen und Panzerstarten?

Duplizitäten im Schnelldurchlauf: Hier (von Paul Schreyer).

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