1) Wer von uns, die wir die Mauer am Ende unserer atemberaubend schnellen, bunten gemeinsamen Abfahrt sehen, kriegt den Rest der Reisegesellschaft dazu, die Augen vom iPhone zu heben, die Füße rauszuschwingen und mitzubremsen? Angebote? Kandidaten?
2) Was machen wir mit all jenen (immer zahlreicher werdenden) Arbeitskräften, die „übrig“ sind? Für die unsere Arbeit nicht mehr reicht, weil wir keine mehr haben (dank unserer Maschinen)? Die stillschweigende Antwort der Neukonservativen lautet: „bis zum Ende der Geldillusion mitschleppen, dann aus sicherer Festung zusehen, wie sie sich gegenseitig umbringen“. Bessere Angebote?
3) Was passiert am 4. 4. 14? Irgendwelche Ahnungen? Irgendwelche Waffen zu verkaufen? Angebote?
(Keine Antworten auf diese Fragen enthält leider Gerda Tauberts nettes Buch Apokalypse jetzt, das besser Apokalypse light hieße. Zugegeben: Wer sich noch nie Gedanken über irgendwas gemacht hat, lernt garantiert manches aus den Selbsterfahrungsausflügen der jungen, kinderlosen Redakteurin zu Aussteigern, Wassersparern und notorischen Tauschern, nur scheint Taubert die meisten wichtigen und spannenden Aspekte der Transitions- oder Endzeitszenarien gar nicht zu sehen, kann sie also auch nicht berühren oder gar begreifbar machen. So bleibt ihre Betrachtung des Upcyclens, Tauschens, Müllsammelns und geldlosen Handelns vorwiegend romantisch – und liest sich bezaubernd als „mein schönstes Ferienerlebnis mit mildem Nervenkitzel“: insgesamt beruhigend für festangestellte Frauen oder solche, die beim Bügeln fernsehen, aber vorwiegend nutzlos hinsichtlich der im Titel avisierten Apokalypse. Gottlob sind die Regale voll mit diesbezüglich gewichtigeren Büchern, von Kunstlers „Long Emergency“ bis Rawles „How To Survive the End of the World as We Know it“. Und der gute Edward Heller („Prophezeiung“) gähnt, weckt weiter lächelnd Äpfel ein und schleift seine Armeemesser, sicherheitshalber.)