Die Nachrichten der anderen (#2)

(Al Jazeera, Breaking News:) USA blockieren UN-Resolution gegen deutsche Regierung und verhindern Absetzung Merkels — Die muslimischen Rebellen, die aus ihrer Hochburg Bielefeld einen blutigen Kampf gegen das Regime führen, können wegen eines Veto der USA weiterhin nicht mit einem Eingreifen von Blauhelmen auf deutschem Gebiet rechnen. Die Regierung Merkel setzt ihren Kampf gegen die muslimischen Freiheitskämpfer unerbittlich fort, scharf verurteilt von Vertretern der arabischen Liga, ausländische Pressevertreter haben weiterhin keinen Zugang zu den umkämpften Gebieten und verlassen sich bei der Berichterstattung auf Handy-Videos, die eindeutig belegen, dass ununterbrochen Verbrechen wider die Menschlichkeit begangen werden, Ytong-Steine auf Blumenbeeten (bei Herne) belegen die Existenz von Massengräbern, die deutsche Bevölkerung betet (gen Mekka) für das zügige Eingreifen der Völkergemeinschaft. Bleiben Sie dran.

Aufgewacht. Gesicht und Gehirn gewaschen. Erinnerung zurück: Assad ist der Hitler du jour, Russen und Chinesen sind doof, wir sind die Guten, und die tapferen Freiheitskämpferrebellen sind Volldemokraten. Lassen wir die Fragen unterm Tisch, wieso da Al Qaida und CIA Seite an Seite ballern und wo dieses Syrien eigentlich strategisch liegt auf dem großen Schachbrett. Unser Journalismus braucht kein Gesicht. Wir haben Marietta Slomka, das muss reichen.

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Theo, wir fahr´n nach Logos

Da ich gerade die Götterdämmerung behutsam renovieren durfte (anlässlich der 20-Jahre-Jubiläumsausgabe, die dieser Tage bei Rowohlt erscheint), wollte und musste ich Tullio Aurelios Gott, Götter und Idole natürlich lesen – war allerdings skeptisch, denn wenn ein Doktor der Theologie über so was schreibt, klingt der Untertitel „Und der Mensch schuf sie nach seinem Bild“ gefährlich nach Mogelpackung. Ist aber nicht. Weit gefehlt. Aurelios Buch ist herrlich. Nicht direkt gotteslästerlich, wohl aber eine Dornenhecke im strenggläubigen Auge, wehen doch durch die 288 erfrischenden Seiten wunderbar sanft Esprit und Ironie und zerstreuen den ganzen Allah-Jahwe-Christengott-Irrglauben, der uns in den vergangenen paar tausend Jahren so viel Kummer bereitet hat (und weiter bereiten wird). Aurelios Glaubensbekenntnis inklusive „Ich weiß, dass ich nichts weiß“ lässt sich von fühlenden und gleichzeitig denkenden Menschen problemlos unterschreiben – man verliert zwar etwas billigen Trost, aber keineswegs die moralische Orientierung oder gar den Lebenssinn, wenn man sich bescheiden eingesteht, dass Gott nun mal keine Bücher schreibt. Das machen Menschen. Und manchmal eben kluge mit großem Herzen, so wie Tullio Aurelio.

Tullio Aurelio, Gott, Götter und Idole: Und der Mensch schuf sie nach seinem Bild. (Gütersloher Verlagshaus 2011, 288 S., 19.99 €)
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Banging Bella 2.0

Klappentexten müsste man doch wohl eigentlich so: „Bella, mit 21 noch keusche Jungfrau, lernt den total reichen, total charmanten und total wahnsinnig gut aussehenden Edward (26) kennen, der allerdings ein finsteres Geheimnis hat. Und so landet Bella in Edwards 400-Zimmer-Schloß, wo er sie mit klaren Ansagen in die Kunst des Vögelns einführt. Bella erfährt fulminante Orgasmen im Dutzend billiger, kann schon nach den Rühreiern am nächsten Morgen perfekte Blowjobs (all inclusive) und gerät komplett in den Unterwerfungsbann des schönen Mannes, der ein Abo auf Ketten, Peitschen und Knebel hat … Lore trifft den Marquis de Sade – das hat uns gerade noch gefehlt!“

Früher hieß so was Satire. Und hätte vermutlich für 5 Seiten in Pardon gereicht oder, leicht unscharf, in MAD. Heute heißt es Fifty Shades of Grey und ist ein US-Mega-Bestseller von Nachwuchsautorin E. L. James, den Goldmann jetzt auch an die Köpfe und anderen Körperteile der Twilight-Fans wirft. Der deutsche Verlag teilt dazu kenntnisreich mit:

„Shades of Grey“ ist zweifellos ein Phänomen, das mit dem Begriff Pornografie für Frauen nur unzureichend erklärt wäre. Angesiedelt zwischen „Pretty Woman“ und „Twilight“ auf der einen Seite und Cathérine Millet oder „Basic Instinct“ auf der anderen Seite erfüllt „Shades of Grey“ romantische Sehnsüchte, negiert aber nicht die sexuellen Fantasien moderner Frauen, für die in einem klar abgesteckten Rahmen weibliche Unterwerfung und sexuelle Rollenspiele keine Absage an die Errungenschaften der Emanzipation darstellen.

Uups. Da hatte ich´s wohl doch nicht weit genug überflogen, das Werk. Ich hatte nämlich doch eher den Eindruck, dass es sich um Dirty-Old-Men-Popp-Literatur handelt, weniger um einen Frauenporno. Weil: Jungfrauenunterwerfung? Praktikum Blowjob? Zu Diensten mit angeschlossenem Heimwerkerzimmer?

Na. Gut. So wird´s wohl sein. Um das richtig kapieren zu können, müsste ich vermutlich auch das siebenbändigen Keuschheitsvorspiel Twilight gelesen haben, aber wenn jetzt tatsächlich auch noch Hollywood eine „heiße Bieterschlacht“ (Goldmann) um die Rechte veranstaltet, erwarte ich in der Lehrprogramm-gemäß-§-14-JuSchG-Verfilmung auch die werkgetreue Kunstwiedergabe inklusive aller denkwürdigen Edward-Fragen im Stile von „Don´t you have a gag reflex?“

Und dazu, bitte, Merchandising-Magnum mit Nux-vomica-Streuseln.

„Weibliche Unterwerfung … keine Absage an die Errungenschaften der Emanzipation?“ Super. Endlich. Ernsthaft? Da machen Bill Clinton und ich einen schönen Haken dahinter und stellen schon mal die Handschellen im Partykeller warm, denn genau so soll das natürlich alles sein. Aber wo bleibt bei all der flächendeckend wohlwollenden PR dieser Von-Null-Auf-Eins-Nummer eigentlich der Sturm im Wasserglas? Wo ist Alice Schwarzer, wenn frau sie braucht? Im Knast, putzen?

P.S.: Die Parodie auf die Parodie Shades of Grey folgt hoffentlich zügig. Solange behelfen wir Blockbustergeschädigten uns mit A Game of Groans von George R. R. Washington (demnächst auch deutsch bei Heyne), denn der Autor versteht es meisterlich, auf 212 Seiten nicht voranzukommen. In seinem Fall ist das aber Absicht und durchaus komisch, während George R. R. Martins überhaupt nicht komische Vorlage, der sagenhafte, bislang fünf- bis zehnbändige Türstopper Fantasyroman A Game Of Thrones auf knapp 10.000 Seiten nicht vorankommt. Immerhin: die HBO-Verfilmung ist etwas unterhaltender, denn Bilder machen ja sogar Stillstand erträglich.

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Umsonstkucker, selbstsichere

Ah, diese Teestubenpolemik, die hab ich schon immer ganz doll geliebt, du, echt: „Nimm das nicht persönlich, aber wenn du tief in deine Seele blickst, wirst du erkennen wie unsagbar schlecht dein Film ist.“ – „Du, das mach ich dann mal, aber auf jeden Fall danke, echt, du, weil, bist ja ganz klar offen, ehrlich.“

Dahinter der ganz große GEZ-hab-ich-abbestellt-Gemeinschaftsgeist: „Wenn ich schon nichts dafür bezahle, dann hat es gefälligst gut zu sein und ganz nach meinem Geschmack. Und wehe, wenn nicht: mit vernichtender öffentlicher Kritik bin ich in solchen Fällen nicht sparsam!“

Und jeder Hinweis, dass in diesem Statement der eine oder andere Wurm sein Lager aufgeschlagen hat, prallte ab an selbstbewusst gezuckten Alles-umsonst-Achseln, bestenfalls garniert mit „hier is ja wohl immer noch freie Meinungsäußerung, und du bist doch nur zu doof für Geiz ist geil, du Loser.“

Nach Diktat zurück zum Blu-Ray-Programm (selbstgekauft).

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Überzogener Klima-Unsinn

„Wenn jemand einen „Klima-Thriller“ schreibt, was hat es für einen Sinn, darin Dinge zu prophezeien, die völlig überzogener Unsinn sind?“ – fragte mich unlängst eine verärgerte Dorita, und das ist eine sehr gute Frage. Oder: wäre. Denn es ist nicht der Autor, der im Rahmen der Prophezeiung Unsinn vorhersagt, es sind Romanfiguren – was nicht dasselbe ist. Merken. Wichtig. Was allerdings ums Eck zu der (mittels Romanfiguren aufgeworfenen) Frage führt: Welchen Sinn hat es, wenn in der Realität Wissenschaftler Dinge prophezeien, die völlig überzogener Unsinn sind? Keinen? Doch. Zum Beispiel „to scare the pants off people“, wie Björn Lomborg (s. u.) so schön dänisch sagt. Deshalb tun´s ja auch gewisse Gestalten in meinem: Roman. Aber nicht der Autor.

Weiter, Dori: „Vor allem aber, lieber Herr Böttcher, haben Sie nicht den blassesten Schimmer davon, wie Naturwissenschaftler arbeiten und miteinander umgehen, nämlich viel lockerer.“ Gut. Asche über mein schimmerloses Haupt. Forscher verraten einander ständig ungefragt, woran sie arbeiten und welche Fortschritte sie machen. Speziell Forscher, die nicht verbeamtet an einer Uni Reagenzgläser polieren, sondern für die Industrie arbeiten, tauschen sich ständig aus und geben allen Kollegen gern Auskunft, denn es gibt wenig oder gar keine wirtschaftlichen Interessen in der Forschung. Nur wissenschaftliche. Aber und erst recht drum: Die Rückkehr zu wissenschaftlichen Idealen abseits der Gewinnmaximierung ist von kolossaler Bedeutung für unsere Zukunft, wer da „locker“ arbeitet, schwänzt den falschen Beruf. Aber dass ich dem idealen Wissenschaftler ein Denkmal „ums Eck“ gesetzt habe, nicht als naives Loblied, das wäre mal ein berechtigter Vorwurf.

Noch was? „Und dass jeder jeden kennt durch die Publikationen und deshalb auch klar ist, wer was kann.“ Ja. Gut. Nein. Siehe oben sowie diverse, unter anderem – in diesem Zusammenhang – Henrik Svensmark. Der hatte ja, wie Sie wissen, große Probleme, unter all den lockeren Forschern überhaupt publiziert zu werden, weshalb lange keiner wusste, was er, Svensmark, weiß oder kann. Ein schöner Arte-Film über ihn ist „Das Geheimnis der Wolken“, und den gibt´s zum Beispiel hier. Wie? Ob´s da bitteschön noch mehr Beispiele gibt? Kollegen, die gar nicht veröffentlicht werden? Klimaforscher sogar? Und von denen wir gar nichts wissen? Da soll Ihnen doch mal noch ein paar von denen nennen, die keiner veröffentlicht und keiner kennt? Kurz nachgedacht: ginge das? Könnte ich? (Okay, ein paar von denen standen Anfang Januar im fiesen Verschwörerblatt Wall Street Journal, aber den Ausschnitt hab ich glatt verschlampt.)

„Und vor allem: Dass die Geheimhaltung von Forschung das absolute No-No ist.“ Na gut. Die Welt ist heil. Wir sind alle Brüder und Schwestern. Geheimnisse gibt es nicht. Schon gar nicht in der Forschung. Von NASA bis Pentagon, von Südkorea bis Iran: wir teilen alles. Und alles mit. So mag´s wohl sein; die Welt ist ganz Wahrnehmung und Vorstellung, und so sollen Doris und meine Meinung als Freude auseinandergehen. Aber eines bleibt dann doch als gemeinsam begriffen stehen: so ganz ohne Thrill und Plot neben den wirtschaftlichen, politischen und wissenschaftlichen Aspekten wäre die „Prophezeiung“ ein reines Sachbuch geworden, und das ist sie ja nun Gottlob nicht.

Sachlicher weiter, zu den frischen Weltklimagipfel-Empfehlungen: Björn Lomborg, rotes Tuch für alle, die „überzogenen Unsinn“ prophezeien, wäre garantiert auch den dazugehörigen Romanfiguren ein dicker Dorn im Auge (wie´s Lomborg in der Realität für den mächtigen Climate Blogger Joe Romm ist). Lomborgs Buch Cool it habe ich gelegentlich als passendes Gegengewicht zur gleichgeschalteten Meinung empfohlen, die bewegten Bilder dazu (gleicher Titel) gibt´s jetzt auf DVD, wenn auch leider nur beim US-Händler. Macht aber in allen Darreichungsformen großen Spaß und erfrischt das Gehirn.

Gleiches gilt für Peter Bycks Dokumentation Carbon Nation, die ebenso „grün“ wie ganz undramatisch amerikanisch daherkommt, nämlich naiv, zuversichtlich und anpackend im Sinne von Kennedys „Frag, was Du für Dein Land tun kannst“, nicht bloß zeternd und jammernd und das Welt- oder Wohlstandsende prophezeiend. Wie Lomborg erkennen Byck und die von ihm porträtierten Protagonisten explizit an, dass sich das Klima ändert, und betonen, dass wir umgehend einen neuen Weg einschlagen müssen. Allerdings nicht unbedingt den, auf dem man aufhört zu duschen, sondern jenen, der zu neuen Lösungen führt. Spannend, das.

In die gleiche Kerbe schlagen von links und daher vermutlich überraschend für Schlichtgestrickte der geschätze taz-Autor Peter Unfried sowie Hannes Koch und Bernhard Pötter mit ihrem frischen Stromwechsel (Westend Verlag, 14.99 €), einem schmalen Buch, das nachhaltig über status quo und Tellerrand hinausblickt, die richtigen Fragen und Feststellungen enthält und en passant Schluss macht mit der Legende, alle Kapitalisten seien „über“. Die Wahrheit liegt weder links noch rechts, sondern wie meist in der spannenden Mitte. Möge „Stromwechsel“ einen Beitrag leisten, dass wir dort noch heil ankommen.

P.S.: Ach so, Prophezeiung gibt´s ab morgen als Taschenbuch, für 9,99 €. Ist nicht schlecht geworden, sondern höchstens besser auf dem kurzen HC-Weg seit Februar 11, zudem kommen in der neuen Darreichungsform jetzt 89,7% der Einnahmen wohltätigen Zwecken zugute – also dem Erhalt der deutschen Kulturlandschaft, der Verlage und des Buchhandels. Von den verbleibenden 1.11 € unterstützt jeder Käufer mit 65 Cent die Pensionsversorgung verdienter deutscher Beamter und mit 56 Cent den Urheber des Werkes. Der hiermit im Namen aller Profiteure jedem Leser herzlich dankt, der dieses Opfer bringt, statt sich das Buch einfach von irgendwem zu leihen.

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Mit System zur Ecke gegrätscht

Na, eben, also: bitte. Jetzt bloß nicht stören oder spaßbremsen. Griechenland ist gerettet, bis zur nächsten Wiederwahl, Irland demnächst, Portugal sowieso, Italien: kein Problem – und spanische Staatsanleihen gibt´s dank eifriger Gelddruckmaschinen endlich im Jahrmarkt-Automaten direkt neben den Kaugummis. Der Rettungsschirm – ab übermorgen ein weltumspannendes Mode-Accessoire -, und alles geht ungestört weiter wie bisher: Carmen Miosga freut sich im Halbzeittagesjournal live aus Athen, schöne Grüße von hier, weiter mit dir, Mehmet. Die griechischen Zeitungen titeln „Bringt uns den Kopf von Merkel!“, aber die wollen ja nur spielen, die meinen nur Fußball, einstweilen.

Verblüffend, das alles. Wie eine Vollspeed-Auffahr-Massenkarambolage auf der Autobahn, allerdings in extremer Superslomotion. Aber unterm Strich bleibt´s ganz natürlich schlicht: Wer keine andere Idee hat als „Wachstum“, der kippt irgendwann um, spätestens in der nächsten Sturmsaison.

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Castle ums Eck

„Rick Castle muss seine Hausaufgaben gemacht haben, denn Nikki Heat klingt absolut authentisch. Dieses Buch ist Gold wert! Ich konnte es nicht aus der Hand legen. Da werd ich ganz neidisch“ – lässt Stephen J. Cannell, New-York-Times-Bestseller-Autor, über Rick Castles ersten Nicki-Heat-Roman Heat Wave ausrichten. Klingt gut, ist aber noch viel besser, denn Canell lobt das Buch einer Figur, die es doppelt nicht gibt. Und die zudem seine eigene ist.

Aber der Reihe nach: Der Autor, Castle, ist eine Erfindung und als solche Hauptfigur der gleichnamigen (wirklich guten) US-Krimiserie. Dieser erfundene Castle ist Krimiautor und hilft als solcher der New Yorker Polizei, insbesondere Detective Kate Beckett. Weshalb er – fiktiv – einen Roman über sie schreibt, in dem er aus der (fiktiven) Beckett eine (doppelt fiktive) Nicky Heat macht. Und diesen Roman gibt es jetzt nicht nur im Fernsehbild, als Blindband vom Serienausstatter, sondern in echt: zum Lesen. Geschrieben von Rick Castle. Dem Fernsehdetektiv.

Schräg? Mei. Ach, was. Der öffentlich neidische Castle-Mit-Erfinder und „Rockford“-Autor/Produzent Stephen J. Canell begeht im Making-of zur ersten Castle-Staffel ja auch mit Nathan Filion (in der Serie: Rick Castle) sein (echtes) Haus und bringt dem Castle-Darsteller bei, wie man einen Schriftsteller darstellt. Wieso soll dann nicht am Ende Autor Canell auf einen Autor neidisch sein, den es zwar nicht gibt, der aber trotzdem (fiktiv und real) Bestseller schreibt?

Herrlich. Die normative Kraft des gar nicht Faktischen. Demnächst müsste dann eigentlich nur noch Detective Beckett (aber nicht Darstellerin Stana Katic) in einer Literatursendung die Bücher von Castle als „weit hergeholt“ kritisieren.

Rick Castle – Heat Wave (Cross Cult, März 2012, 285 S., 11.99 € (Ü: Anika Klüver); weitere Bände folgen, und die ebenfalls nicht realen Derrick-Storm-Bestseller des nicht realen Castle sind inzwischen ebenfalls geschrieben (allerdings nur im Original erhältlich, bislang). Die (reale) Serie läuft auf Kabel 1, macht aber wie üblich mit der O-Ton-Spur mehr Spaß.
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