Die Zukunft ist auch nicht mehr das, was sie mal war, stand nicht nur oben auf meiner schon 1999 mit allen e-book-Fisimatenten versehenenen Ex-Website, sondern auch hinten, dankend, im zweiten Sherman & Lyle-Band Wal im Netz; dabei bleibt´s natürlich, denn wir werden ja alle nicht jünger, dafür aber zum Glück älter, denn andernfalls bliebe ja nur noch die in diesem Fall unerfreuliche Zwischenlösung „gar nicht älter“, und das wär erst recht nix, denn tot sind wir doch auch mit 102 noch früh genug.
Jenseits dieser halbkrausen Gedanken gestatte ich mir einen Hinweis mit einigen Girlanden: nachdem ich die beiden komischen SF-Krimi-Bände aus den Mittneunzigern nun gründlich durchgesehen und dezent renoviert habe, sehe ich ein, dass Sherman & Lyle damals ihrer Zeit zu weit voraus waren, nämlich, eben, 30 Jahre. Inzwischen aber sind´s nur noch gute 15, und viel von dem schrägen alltäglichen Verbrechensirrsinn in New Hesperida ist eben nicht mehr undenkbar und weit hergeholt, sondern so nah, dass man´s vollends geeignet als zukunftsweisend goutieren kann. Und saukomisch sind die Fallsammlungen immer noch, wie ich bitteschön versichern darf; sowie schon wegen der lesefreundlich kurzen Kapitel wie gemacht für Neuzeit und e-book-reader. Weshalb´s beide auch nur noch neu auf e-paper gibt und nicht mehr als p-books, sprich Taschenbücher. Gelesen woll´n sie trotzdem werden. Und bitten deshalb um: Weitersagen.
Zweitens bzw. drittens freue ich mich, dass der Rowohlt Verlag, angeführt von Sünje Redies, sich entschlossen hat, meine Lieblingsklassiker neu aufzulegen – in ebenfalls behutsam überarbeiteter Form -, nämlich Heldenherz (Dezember 11) und Götterdämmerung (folgt im Frühjahr 12). Ich befürchte zwar, dass der eine oder andere Hobby-„Rezensent“ nun nörglig murmeln wird, das sei ja irgendwie „so´n auffe Wellereiten mit n bisschen Potter für Erwachsene und Weltuntergang und Herr der Ringe light“, werde den oder die aber nicht drauf hinweisen, dass ich den Roman im letzten Jahrtausend geschrieben habe, zu einem Zeitpunkt, als Potter noch keine Sau kannte (mich eingeschlossen) und Jackson noch erst recht keiner Sau erzählt hatte (nicht mal mir), dass er eine Neuverfilmung des „LOTR“ plante. Mir schien damals aber die Zeit reif für eine oberflächlich durchgeknallte Wiederbelebung der klassischen Heldenreise, die gleichzeitig durch eine Fantasy-Wildnis draußen führt und durch die noch viel gefährlichere Wildnis drinnen, in Seele und potenziellem Heldenherz. Das wir ja alle in der Brust tragen. Eben: potenziell. Meinem ursprünglichen Verleger Klaas Jarchow sei an dieser Stelle nochmals vor Zeugen gedankt, dass er das schon anno 2000 genauso sah wie ich; er hat mir inzwischen sogar verziehen, dass ich zur falschen Zeit das richtige Buch geschrieben hatte – und war, erst recht offen gesagt, derjenige, der kurz vor Rowohlt anrief und meinte, jetzt müssten wir´s machen, denn jetzt würd´s sich garantiert verkaufen wie geschnitten Brot; da der Früherkenner aber unterdessen so klug war, auf die Schöpferseite zu wechseln und Autor zu werden, statt Verleger zu bleiben, erscheint das Ex-Psychopathos nun als Heldenherz beim geschätzten Geschnittenbrotfachmann rororo, und bittet höflich um Wahrnehmung. Deshalb bitte ich, zum Zweiten, um: Weitersagen.
Heldenherz (Rowohlt 2011, 400 S., als e-book ab Dezember ebenfalls erhältlich, 9.99 €).
Sherman schwindelt (Kindle edition*, nur bei amazon.de, umgerechnet ca. 200 S., 3.99 €).
Wal im Netz (Kindle edition*, nur bei amazon.de, umgerechnet ca. 220 S., 3.99 €).
* Sieht auch auf allen anderen Rechnern, iPads, iPhones, Smartphones etc. angemessen gut aus. Die Dorgathen-Illustrationen folgen dann allerdings erst in der limitierten Sonderausgabe, denn so was gehört sich nicht in Graustufen.