Alles halb so schlimm auf den Weltmeeren

Entwarnung. Es stimmt überhaupt nicht, dass im Pazifik inzwischen ein Plastikmüllhaufen treibt, der größer ist als Europa. Der Great Pacific Garbage Patch ist etwas kleiner als Europa. Außerdem treibt der da nicht einfach nur nichtsnutzig vor Ort und Stelle und lässt sich die Sonne auf den Bauch scheinen, sondern arbeitet fleißig und hält sich fit. Ausdauernder als jede joggende Hausfrau, denn die zu Hunderttausenden dem Haufen beigefügten Turnschuhe legen im Lauf von 3 Jahren 13.000 Kilometer rund um die Welt zurück, gehen auf dem Weg nur halb aus dem Leim und kehren schließlich zurück nach Haus, zu all ihren im Patch abhängenden befreundeten Getränkekisten, Einwegrasierern und DVD-Hüllen. Im weltweiten Regenwasser sowie den letzten Yellow-Tuna-Rolls befinden sich daher auch weiterhin absolut keine vollständigen Alditüten, sondern höchstens geschmacksneutrale PCBs und Weichmacher in zunehmender Konzentration.

Aber! Warnung, Ökoteriker: Das ist keine Ausrede, jetzt nach dem Bulettenverzehr auch noch das morgendliche Duschen einzustellen, weil „das doch alles sowieso keinen Sinn mehr hat.“ Nehmt euch ein Vorbild an der Equipe Tricolore, Jahrgang ´89 (17): die letzten paar Schritte zum Schafott kann man sehr kann man sehr wohl frisch gepudert hochsteigen. Sowie erhobenen Hauptes.

Überholt (telepolis 2009)
Erst recht überholt (Independent, 2008)
Abgehakt (The Hairpin, DAS politische Magazin; Januar 2011)
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Weltschmerz, schallend geflickt

Wer Nick Hornby und/oder Ben Folds kennt, hat die CD der beiden natürlich längst und ebenfalls längst 200mal gehört, aber wer seine Lonely Avenue bis hierher verpasst hat, der gönne sich doch wenigstens mal 6:13 Minuten mit dem allerherrlichsten Stück der 2 gestandenen Jungs (im gut sortierten MP3-Handel erhältlich): Belinda.

Unerhörte Ballade. Zwerchfellerschütternd trauriges Selbstmitleid für Orchester, Geheimratsecke und Feuerzeug … Refrain zum Mitsingen (und Mitfühlen sowie Unerwartet-Mitgefühl-mit-Barry-Manilow-empfinden? Hey, Barry, sing uns ein Medley deines größten Hits!?):

Belinda / I loved you / I´m sorry that I left you / I met somebody younger on a plane / She had big breasts / and a nice smile / no kids either / she gave me complimentary champagne.

Mid-Life-Crisis? Mit dem Soundtrack: Immer her damit.

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Ich, einfach unausrottbar

Nach der Lektüre von Eckart Tolles ganz wunderbarem Vortrag A New Earth war ich von September 2010 bis sozusagen vor ein paar Tagen so benommen, dass ich mit meinem nutzlosen Ego absolut nichts mehr zu tun haben wollte, geschweige denn je wieder etwas schreiben …

Also, bitte! Wenn das keine 1A-Vorlage für ein paar hübsch formulierte hässliche Kommentare ist!

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Sinnlose Empfehlung: FNL

Ich schweife nicht, sondern kürze ab, also IMHO: House 6 war eine Freude, Lost 6 ein schöner Abschluß, 24/8 eigentlich doch sehr überflüssig. Die erste Staffel von Breaking Bad ein kühnes und saukomisches Gedicht, die zweite mißlungen, Leverage kommt trotz hübscher Idee nicht weit, ebenso wie Lie To Me, ebenso wie Big Love. Und das Fringe-Kucken habe ich aus Sorge, am Ende wieder vom Nebelkerzenwerfer Abrams hängen gelassen zu werden (siehe Lost) gleich wieder eingestellt.

Aber das weiß ja jeder, das ist ja alles nichts Neues. Drum dieser Geheimrat für Freunde der Serienkunst, genauer solche von Perfektion in Sachen Plot, Drama, Charaktere, Inszenierung, Regie und Gestaltung: In jeder dieser Kategorien liegt Friday Night Lights ein paar Meter vor der versammelten Konkurrenz und gilt unter Fans wie amerikanischen Fachkräften völlig zurecht als beste Serie aller Zeiten. Das nützt aber der Serie nichts, denn sie wird gerade abgesetzt, nach der fünften Staffel (wobei die Staffeln 2-5 nur jeweils 12/13 Folgen umfassten), und erst recht nützt es uns nichts, sofern uns in Europa wohnt. Denn obwohl inzwischen jeder noch so absurde Schrott eingedeutscht und nach rascher Kabelversendung wenigstens auf DVD landet, wird es von FNL keine deutsche Fassung geben. Aber auch, surprise, keine englischsprachige, die auf unseren DVD-Maschinen läuft, denn sogar für den UK-Markt ist die Serie komplett uninteressant.

Warum? Weil es um Football geht, zumindest vordergründig oder klammerleitmotivisch. Um, schlimmer, High-School-Football. Und dann auch noch mitten in der trostlosen texanischen Pampa. Was natürlich nicht geht. Und unheimlich langweilig klingt. Weshalb die DVDs der ersten Staffel bei mir zwei Jahre im Schrank standen, ungesehen, und das obwohl ich Football von Herzen schätze. Texas? Hi-School? Geh mir weg.

Nachdem ich dann allerdings den Fehler gemacht hatte, die Pilotfolge doch mal pflichtschuldig in den US-Player zu schieben, hab ich die restlichen bislang 60 Episoden dann binnen sagenwirmal drei Wochen allesamt weggekuckt, und das mit durchgehender fassungsloser Freude. Perfekte Stories ums Erwachsenwerden und Erwachsensein, randvoll mit echtem Leben, kleinen und großen Dramen, lauter perfekt unperfekten Charakteren, meist im besten Arthaus-Stil vor drei frei schwebenden Kameras ad lib vorgetragen von durch die Bank sagenhaften Darstellern.

Football? Ja. Auch. Am Rande. Perfekt inszeniert, versteht sich.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemals wieder jemand so konsequent an allen Zielgruppen vorbei wird arbeiten können wie Peter Berg, der für die Serie verantwortlich zeichnet (wie vorher schon für den gleichnamigen Kinofilm, der allerdings nicht mithalten kann): Eine perfekt zwischen großen Dramen und wichtigen jungen Dramen schwankende Hi-School-Arthaus-Serie, die in Texas spielt, und dann auch noch mit dem ewigen Kriegsersatzspiel der Amis als Leitmotiv und Titelgeber? Das kann ja nichts werden.

Ist auch nicht nichts geworden. Sondern eine Offenbarung. (Und, hey, come on!, die Staffeln 2 bis 5 laufen mit zuschaltbaren Untertiteln (für Hörgeschädigte) … zwar nicht auf deutschen DVD-Maschinen, aber den Player kann man ja gleich mitbestellen, denn die DVDs gibt´s ja sowieso auch nicht in Europa, sondern nur in den USA …

Wollte ich nicht noch irgendwo in diesen Text „sinnlose Empfehlung“ schreiben, gleich nach dem mutmachenden „Auch in Internet-Zeiten gibt´s noch echte Snob-Nischen!“? Versemmelt, den Extrapunkt: steht ja schon davor.

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Lomborg

Auch wenn meine allerkostbarste Freundin J. unlängst meinte, ich sollte jetzt gefälligst mal aufhören, den ganzen Tag Klimabücher und -artikel zu lesen, weil ich doch zu dem Thema schon alles gesagt resp. geschrieben habe … Ja. Nee. Jein. Ich habe nämlich aus völlig unerfindlichen Gründen bei aller Recherche und bei allem Heimstudium ausgerechnet Björn Lomborg übersehen. Und dessen dänisches Cool It! möchte ich nun doch noch allen ans Herz legen, die im Blödsinnsgewitter aus Politikerphrasen und hysterischem Bloggerjaulen das Gefühl nicht loswerden, dass hinter dieser ganzen 200-Milliarden-Euro-per-anno-teuren-Umweltretterei noch ganz anderes lauert als Sorge um unseren hübschen Planeten (der übrigens, nichts für ungut, ganz prima ohne uns klar käme).

Und damit wir uns nicht missverstehen, Climate Progress et. al.: Der lautstark Gehasste Lomborg ist ja immerhin so windelweich, dass er das Mantra „Der Mensch trägt die Schuld am Klimawandel“ nicht mal in Frage stellt. Dass er dennoch permanent so wuchtig verdroschen wird, verdankt er allein seinem Kardinalfehler, vulgo seinen artigen Kernfragen: a) wer soll das bezahlen, und b) wieso verschieben wir für 200 Milliarden p. a. den Temperaturanstieg um 2 Grad von 2100 auf 2105, statt in den 95 Jahren bis dahin einfach mal Menschen zu retten. Nämlich zum Beispiel alle, die derzeit verhungern und verdursten. Was per anno nur schlappe 50 Milliarden kosten würde.

Wie, falsche Frage?

Okay, bash on, immer wuchtig drauf auf den dreisten Dänen. Und falls Bangladesch anruft – sicherheitshalber das Band rangehen lassen und weiterkuscheln, mit dem damals stolz in Berlin gekauften Stoffknut (made in China).

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E-Verlagswesen (Business-Modell 2.0)

Ich hätte doch besser aufpassen sollen beim Studium; jetzt ist es zu spät, und so bleibt mir nur heillose Verwirrung in Sachen „Amazon Businessmodell“. Die „Petroleumlampe“ Kindle gab´s (anders als im klassischen Modell) zwar nicht für lau, aber nun hab ich sie – und brauche Sprit, Petroleum, Futter: Lesestoff.

Gibt´s zwar nicht auf Deutsch, aber da ich des Englischen mächtig bin – kein Problem. Also her mit … was Schlichtem für zwischendurch … ach, nehmen wir Harlan Coban. Brauche ich nicht auf Papier, kommt nach der Lektüre eh ins Altpapier, also: „Kindle Edition“.

Nehmen wir … „Deal Breaker“. Wegen der vielen 5-Sterne-Rezensionen. Amazon uk will für den Download 4.49 britische Pfund. Gut. Nehm ich.

Geht nicht.

Aha.

Ich darf mit meinem in Deutschland zugelassenen US-Kindle nicht im UK bestellen, sondern nur via Whispernet, also bei Amazon.com. Macht ja nix, zahl ich halt in deren Währung. Und zwar … 9.53 US-Dollar?

Hm.

Kurz die Wechselkurse checken. Hm.

Na, vielleicht investiere ich Vollkalkulator dann doch lieber gleich die circa 6 Pfund für ne Papierausgabe aus dem UK, das Extrapfund gönn ich mir, ich lese ja eh lieber auf Papier …

Surprise. 6 Pfund? Nope.

2.99. Plus Versand.

Lieschen Rechenmüller, ihr Einsatz. Gibt´s das etwa auch im deutschen Dschungel, das englische …?

Ah.

3,10. Euro. Inklusive Versand.

Gekauft.

Nette Lektüre für zwischendurch. Bereits entsorgt in der blauen Tonne.

Und gibt´s das Fachbuch „Businessmodell für Kindle“ auch als Datei? Oder für die Hälfte gedruckt und gebunden?

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Sterblich in Wort, Bild und Ton

Abblende. Und zwar bei uns bevorzugt auf die Themen „Krankheit“, „Sterben“ und „Tod“. Mit diesem Trio muss man sich ja nun weiß Gott nicht den Tag versauen, andererseits hat die Beschäftigung mit eben jenem natürlich nicht nur deprimierende Aspekte, sondern wirkt gehörig sinnstiftend in den Alltag hinein – gerade in den Alltag von Menschen, die noch nicht krank sind. Beziehungsweise gerade noch nicht sterben. Oder nicht mit „todkrank“ konfrontiert sind.

Deshalb gestatte ich mir die Weiterreichung einer Empfehlung meiner neuseeländischen Freundin A., die vor der erschütternden Verletzung ihres Hauses in Christchurch immerhin noch Gelegenheit hatte, mir Lionel Shriver ans Herz zu legen, genauer: So much for that, einen absolut großartigen Roman (der im März 2011 endlich auch auf Deutsch erscheint, unter dem Titel Dieses Leben, das wir haben).

Der „Plot“ ist simpel: Ein ehrlicher und tapferer Gutmensch (Shep), beschließt mit zirka Ende vierzig, endlich zu tun, was er immer wollte. Nämlich ins „Afterlife“ umzuziehen, zu Lebzeiten – in die Sonne, an den Strand, auf eine Insel im indischen Ozean, wo es sich von einem Dollar pro Tag gut leben lässt. Shep besitzt, da er vor einem Jahrzehnt seine Firma verkauft hat, fast eine Dreiviertelmillion Dollar, das wird auf Pemba bis zum Lebensende reichen, für ihn, seine Frau und seinen sechzehnjährigen Sohn. Shep, der gute Mann, bereitet alles vor, bucht Flüge, packt seine Taschen und stellt seine Frau vor vollendete Tatsachen: Ich gehe – und freue mich, wenn ihr beide mitkommt. Was sie (eine sagenwirmal schwierige Pseudokünstlerpersönlichkeit) prinzipiell sogar vorstellbar findet, mit einer kleinen Einschränkung. Sie müsste vorher noch mal kurz auf die gemeinsame Krankenversicherung zurückgreifen, denn wie sie seit einigen Tagen weiß, hat sie Krebs.

Im folgenden schickt Shriver ihren (ja, „Lionel“ ist eine Frau) Shep resp. Hiob erbarmungslos in den existenziellen Keller, Schritt für Schritt und unaufhaltsam. Sheps Frau Glynis hat mit ihrer wirklich fiesen und unheilbaren Krebsart eine Lebenserwartung von nur noch maximal einem Jahr, will davon aber nichts wissen, sondern Chemos, will wieder ganz gesund werden und irgendwen verklagen, der daran schuld ist. Denn irgendwer muss ja schuld sein, irgendeinen Asbesthersteller, irgendwo. Die gemeinsamen Freunde nehmen Anteil, weinen solidarisch und verkünden „Wenn wir irgendwas tun können …!“, um dann direkt im Anschluss an die Bekundungen nicht mehr ans Telefon zu gehen oder wahnsinnig viel unterwegs zu sein. Sheps künstlerische und Geschwister, Gefühlsmutanten und Hirnspender par excellence, erwarten weiter finanzielle Unterstützung vom „reichen“ Bruder, und natürlich fällt der greise Vater auch noch die Treppe runter und muss kurz ins Heim. Oder auch länger. Während Sheps Sohn eh nur noch wortkarg virtuell lebt, bis nach Südjapan vernetzt mit anderen grundlos depressiven Jugendlichen.

Gutmensch Shep wird zum Pfleger seiner todkranken Frau, obwohl die Ehe längst keine mehr war, vertagt seinen „Afterlife“-Plan, selbstredend, und wir dürfen zusehen, wie sein Leben und seine Träume (sowie natürlich sein Vermögen) rasant vernichtet werden.

Das bemerkenswerte an Shrivers Parabel ist, dass sie so verflucht sachlich ist und nie künstlich bitter gerät. Jeder kennt die Menschen, die Shep umgeben, aus seinem eigenen Leben, und jeder, der die Destruktion des guten Mannes verfolgt, weiß, dass es ihm (oder ihr) genauso ginge.

Shep hat keine Chance. Zugegeben, die Begleitumstände sind, da amerikanisch, brutaler als in unserem kuschligen AOK-Land, womit Shriver die totale materielle Vernichtung ihres Protagonisten etwas flotter gelingt, dennoch ginge auch ein deutscher „Shep“ binnen 12 bis 24 Monaten komplett vor die Hunde.

Es ist fast unerheblich, wie „happy“ das Ende eines solchen Romans überhaupt geraten kann (verblüffend, übrigens), denn die Frage, die er aufwirft, ist unabhängig vom Ausgang (zumal der ja in jedem Leben der gleiche ist): Wie sollen wir unser Leben leben? Wie lange wollen wir unsere Träume Träume sein lassen – und den Beginn unseres Lebens auf „später“ verschieben? Bis uns jemand die Entscheidung abnimmt? Und den Weg ein für alle mal versperrt? Das wär´s dann gewesen, eben: So Much For That.

Wer indes gerade keine Zeit oder keine Lust auf einen 500 Seiten dicken Hiobs-Roman hat, wohl aber der Frage „Was soll´n das hier eigentlich werden?“ nicht permanent ausweichen mag, der investiere 2 Stunden wahlweise in Nick Cassavetes ebenso traurigen wie lebensbejahenden Film My sister´s keeper, in den zu Unrecht vergessenen Marvin´s Room oder, etwas deutscher, Ben Verbongs Krebssterbekomödie Ob ihr wollt oder nicht. Alle drei helfen dem seiner Wurzeln beraubten Vollstädter, sich behutsam geführt den Grenzen seiner Existenz zu nähern. Was dann am Ende so oder so nicht zu Kummer oder Selbstmitleid führt, sondern zur Verinnerlichtung der Top 2 der ewigen Aphorismen-Charts: Memento Mori. Carpe diem.

Sparen kann man sich hingegen – als ggf. Selbstkranker – die Lektüre von Tim Parks: Die Kunst, stillzusitzen, sowie das neue Buch der von mir hochgeschätzten Caroline Myss. Die nämlich in Defy Gravity auf ihrem Weg von der „medialen Heilerin“ zur Mystikerin in den Fußstapfen der heiligen Theresa von Avila („Die innere Burg“ = Myss´ „Entering the Castle“) nun endlich bei der Erkenntnis angekommen ist, dass es gewisse Dinge gibt, die wir eben nicht selbst vollständig heilen können. Und zwar nicht nur z. B. abgefahrene Beine, sondern auch einige andere abgefahrene Behinderungen.

Was beides, alles und sowieso nicht weiter schlimm ist, aber das hatte Myss in ihrem direkt vom Kosmos diktierten Buch Why people don´t heal and how they can bereits endgültig und endgültig awe-inspiring formuliert. Defy Gravity ist weniger, denn Defy Gravity lässt sich auf eine simple Formel bringen: Letztlich liegt alles nicht in Deiner Hand. Sondern in denen höherer Mächte. Sich deren Gnade zu überantworten, ist eine herrlich gute und richtige Idee. Aber keine besonders neue, und keine, die man auf 250 Seiten auswalzen muss. Es tut auch ein schlichter Absatz, ungefähr so:

Genieß Deine temporäre Existenz (mit oder ohne Beine), solange sie dauert, sei dankbar für das Gute, das Du erlebst, und trage Deine Last wie ein Mann resp. eine Frau. Führe ein gutes Leben, im Sinne der ewigen Regeln, die Deine Seele als ewig gültig kennt (falls nicht: check Jesus´, vor allem die letzten Meter, und den Kernsatz des ollen Kant). Im übrigen: Hilf Dir selbst, dann helfen Dir die Götter. Und mach dir keine Sorgen, denn Du gehst ja in diesem Kosmos nicht verloren. Wohin denn auch?

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