Insiderwitz, unter schallendem Glucksen erzählt von smarten Private-Equity-Anlegerdiensten: die amerikanische Food and Drug Administration FDA hat die Zulassung für ein sagenhaft innovatives neues Produkt des israelisch-amerikanischen Pharmakonzerns Teva bekanntgegeben. Teva, Hersteller des einmal täglich zu injizierenden MS-Medikaments Copaxone, darf ab jetzt auch etwas ganz anderes verkaufen, nämlich: 3 x wöchentlich das gleiche, also Copaxone. Beziehungsweise: vorher war nur eine tägliche Injektion von 20 mg erlaubt, jetzt, neu – nach einer garantiert 100 Trilliarden teuren Studie – sind auch 3 x wöchentlich 40 mg erlaubt.
Klingt egal, ist´s aber nicht, denn die neue Dosierung ist patentrechtlich ein … na? Genau: neues Medikament. Das ist gut für Teva, denn Copaxone kostet den User (bzw. seine Krankenkasse) bummelig 12.000 Euro im Jahr, und der Patentschutz läuft im Mai aus. Da die Herstellungskosten längst scharf gegen Null gehen dürften (grob geschätzt, Teva hat meine diesbezügliche schriftliche Anfrage nie beantwortet, ich warte …), wird die tägliche Spritze danach sehr, sehr viel billiger.
Aber nicht die ganz, ganz neue. Also die gleiche wie vorher. Nur etwas dicker. Jene neue, die alle Patienten sich jetzt, zufällig gerade noch rechtzeitig vor dem Mai zugelassen, endlich seltener setzen dürfen. Erleichterung macht sich breit. Bei den Patienten, erst recht aber bei den Patenten, denn das ganz, ganz neue Produkt ist jetzt wieder patentrechtlich geschützt.
Bis 2030.
Die Teva-Aktie hat seit Jahresbeginn mehr als 10 Prozent zugelegt. Adam Riese (resp. A. J., merci) rechnet kurz nach und überschlägt: Bei einer Marktkapitalisierung von 38 Mrd.USD sind das mal eben schlappe 4 Mrd. USD plus für die Shareholder.
Dem Himmel sei Dank, dass FDA-Mitarbeiter unterbezahlte wackere Beamte sind und kein Geld zum Aktienkaufen haben.
Und ich hatte immer geglaubt, dass die wackeren Beamten der FDA ehemalige Monsanto-Funktionäre sind, zumindest auf der Leitungsebene, also die wackersten. So naiv kann man sein!