Skandalös: von den zirka 9 Milliarden Euro jährlich erhobenen Funk- und Fernsehsteuern kommen 38% bei den Programmmachern an – das wird sich ändern, das ist eindeutig zu viel. Die „73 nicht benötigten Cent pro Zahlerkopf und -monat“, gelegentlich schon an dieser Stelle zerlegt, werden jedenfalls garantiert nicht dem künstlerischen und handwerkenden Medienprekariat zugutekommen, sondern dem hart fernsehenden Volk. Die verbleibenden 62% gehen weiterhin in die Verwaltung, Tendenz: dringend steigerungsfähig.
Ilja Braun hat an der dazugehörigen Podiumsveranstaltung der Deutschen Akademie für Film und Fernsehen lesenswert teilgenommen, seinem Fazit ist nichts hinzufügen.
„Beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk geht ohne massive Selbstausbeutung der Kreativen offenbar gar nichts mehr. Die Schuld dafür schieben die Sender auf die Produzenten. Die „Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs“ ist für eine Überprüfung der Kostenstrukturen nicht zuständig, da sie ja kein Rechnungshof ist, und im Übrigen nur nebenbei arbeitet. Die Politik muss Rücksicht auf die Belange der Bürgerinnen und Bürger nehmen und darf schon verfassungsrechtlich nicht in die Redaktionen hineinreden. Schuld ist also niemand, und ändern kann auch niemand etwas.
Die gute Nachricht: Bald bekommen alle 73 Cent im Monat zurück.“