Mir fehlt da was. Wasser fehlt mir natürlich auch, aber ich bin ja anders als meine Obstbauern-Nachbarn nicht existenziell komplett abhängig vom Regen. Mir fehlt was anderes, nämlich in der Debatte zwischen Klima-Verschwörungstheoretikern und Man-Made-Climate-Change-Leugnern …
Zulässig finde dabei allenfalls die Positionen a) „Es ist gar nicht wärmer geworden, also müssen wir auch nichts machen“ oder b) „Das lässt sich eh alles nicht ändern, wir sterben jetzt alle bald“. Wer indes meint, es sei doch etwas wärmer geworden und das sei gar nicht so gut, der hat sich nicht mit anderen Passanten zu streiten, ob diese feurige Erwärmung nun menschgemacht ist oder nicht, sondern hat sich zu fragen, was nun menschgemacht werden muss, um zu löschen. Es ist nämlich gerade ganz unerheblich, wer das Haus angezündet hat. Erheblich ist: Was machen wir denn jetzt?
So weit kommt´s aber gar nicht. Natürlich, weil das alles eine Zumutung ist. Nicht nur die Hitze. „Was machen wir denn jetzt?“ führt ja so oder so nur ins Verderben. Wir könnten uns müssten ja radikal umdenken, neu handeln, uns einschränken, den Kapitalismus abschalten etc. pp.. Das kommt alles nicht in Frage. Und geht ja auch gar nicht. Schon weil „die anderen“ ja nicht mitmachen. Die … alle. Die Koch-Brüder, die Ölmultis, und meine Nachbarn auch nicht.
Das aber bedeutet: Wir lassen das Haus einfach brennen, zoffen uns direkt vor der brennenden Haustür noch ein bisschen über die Frage, ob wir daran mitgewirkt haben, oder ob das nicht doch eher die Natur ganz allein war, oder Gottes Strafe oder Wasauchimmer. Wenn man Kinder hat, fällt solches Verhalten wohl unter „erweiterter Suizid“, Kinderlose sind diesbezüglich fein raus, also nur suizidal im Sinn von „Nach mir die Sintflut“. Beziehungsweise, mangels Regen, das Fegefeuer.
Schön, dass wir mal drüber gesprochen haben. So wird´s doch stimmig: „Das lässt sich doch eh alles nicht ändern, also lasst uns noch alles austrinken und dann schnell sterben“. Das ist ehrlich. Und schon fehlt mir nichts mehr.
(Ach so, am Rande: 1) Ich hatte (2011, Die Prophezeiung) für 2020 nicht nur ein paar hundert Millionen Tote weiter südlich vorhergesagt, sondern dauernde Wärme und Regen im Norden. Sowie den iAm. Es ist zu früh, diese Prognosen als falsch vom Tisch zu wischen, gebt Apple und dem Klima mal noch 2 Jahre Zeit. 2) Die regelmäßige Bombardierung von Nordafrika durch uns, wegen der vielen Fluchtwilligen, hatte ich (1994, Sherman schwindelt) indes erst für 2025 beginnend prognostiziert. Warten wir´s mal ab.)
Weiterlesen: schöne frische Texte, empfohlen, weil sie ja auch netter sind als dieser, irgendwie … zu Heißzeit 1 und Heißzeit 2 (DW), zu „Big Oil“ (ThinkProgress), Öko-Ignoranten (Florian Kirner/Rubikon) und vergiftetem Klima (Dirk C. Fleck/Rubikon).
Ach Mensch… Ich komme immer mehr zu einer Einstellung, dass mich der Mensch einfach ankotzt, mich eingeschlossen…denn auch ich könnte und müsste viel mehr tun. In einem Interview neulich mit einem Wissenschaftler sagte dieser, bisher hat sich die Erde immer der Spezies entledigt, die ihr geschadet hat. Insofern.
Doof ist, dass wir unsere MS im Griff haben aber die Erde vor die Hunde geht…
Ich habe die MS nicht im Griff, aber mir ein echtes Elektroauto (Fahren geht sowieso nur noch als Automatik) angespart und im Juni auch mal gegönnt. Also, ich verbrauche Biostrom und fast kein Benzin mehr. Ja, wegen der nur für lokale Reichweite geeigneten ZOE (ich mußte mich belehren lassen, daß bei Renault manche Autos einfach weiblich sind) 😉 brauchen wir für längere Strecken manchmal eben doch noch den Spritschlucker. Ok, ein Anfang. Das mit dem Nachwuchs? Nee, dat wird nix mehr. Also doch leise (Elektro ist super leise) in die Hölle. Auf geht’s.
Dass mit der MS tut mir leid, da könnten wir noch mal drüber sprechen. Dass der Austausch Verbrennungsmotor gegen Elektromobil die Rettung ist, wird wahrscheinlich nicht funktionieren aber das sind wir beim Kapitalismus-Thema…