Man stelle sich doch nur mal vor, die Weltwirtschaft ginge kurz in die Knie, und die Deutschen verzichteten auf die Anschaffung von Neuwagen. Man müsste sofort eine Schrottprämie erfinden, damit der Markt nicht zusammenbricht.
Man stelle sich doch nur einmal vor, die Bankenwirtschaft ginge kurz in die Knie, und Jederman verlöre ganz generell das Vertrauen in die Kreditwürdigkeit der Nebenfrau. Man müsste sofort Unmengen neues Geld drucken und vorab die Ersparnisse der Generationen bis 2050 investieren, damit der Markt nicht zusammenbricht.
Man stelle sich vor, die Hälfte von uns würde über Nacht gesund – tatsächlich oder „gefühlt“ – und ginge leichten Herzens einfach nicht mehr zum Arzt. Man müsste uns eine Höllenangst machen, dass uns unser Leichtsinn spätestens übermorgen töten wird, und man müsste einen Haufen neuer Krankheiten erfinden, um uns in die Praxen zurückzuholen, damit der Markt nicht zusammenbricht.
Das „müsste“ steht hier natürlich dreifach zu Unrecht. Man musste. Und hat. Wir können uns weder den Zusammenbruch unserer Automobilwirtschaft leisten, noch den Zusammenbruch unseres Bankensystems. Und was wir uns schon gar nicht leisten können, ist Gesundheit.
Die Analysten von Goldman Sachs sind folgerichtig zum Schluss gekommen, Medikamente, die tatsächlich Krankheiten heilen, stellten kein nachhaltiges Geschäftsmodell dar. Der Fall Gilead dient als mahnendes Beispiel, der Hepatitis-C-Markt ist wegen Harvoni und Sovaldi förmlich ausradiert. Die Empfehlung der Fachleute lautet daher, doch besser in solche Start-Ups zu investieren, die nachhaltige Medikamente entwickeln – also welche, die nicht heilen. Der Krebsmarkt bleibt ausdrücklich hochinteressant.
Grundsätzlicher aber gilt, problemlos verständlich für jeden Investor und jeden verantwortungsvoll handelnden Politiker: Gesunde sind gefährlich. Gesunde sind vollkommen nutzlos. Gesunde tragen allenfalls mittels ihrer Tätigkeit (sofern nicht ehrenamtlich) und ihres privaten Konsums zum alles entscheidenden Bruttoinlandsprodukt bei, aber Gesunde verweigern jede Nachfrage nach den Leistungen des Krankensystems. Das geht nicht. Denn dieses Krankensystem ist längst too big to fail – ein Wirtschafts- und Wachstumsmonster mit 380 Milliarden Umsatz im Jahr, in dem inzwischen 20-25% unseres BIP erzeugt werden (wir zählen hierbei die als „nichtmedizinisch“ geltenden Umsätze mit, sowohl die von Homöopathen, als auch die von Klinikfensterputzern). Ohne diese Maschine bräche der gesamte Markt umgehend zusammen, und mit ihm unser Wohlstand, unser Haushalt, unser Glück.
Wir können uns Gesunde daher wirklich nicht leisten. Jede Form von Gesundheit bedeutet für die höchst systemrelevante Krankenindustrie Stillstand, Nullwachstum. Der Erkrankte, der nicht die Leistungen von Ärzten, Maschinen und Medikamentenherstellern in Anspruch nimmt, sondern einfach Dinge weglässt, um wieder gesund zu werden, stellt eine existenzielle Bedrohung für unseren Wirtschaftswachstumsmotor No. 1 dar. Gesund zu sein oder ganz ohne Hilfe des Systems wieder gesund zu werden, ist die schlimmste Form der Konsumverweigerung in unserem so erfrischend unkomplizierten Glaubenssystem, das nur ein einziges Gebot kennt: Kaufe!
Der Gesunde verweigert den Dienst. Der Gesunde handelt verantwortungslos. Unserer Gemeinschaft gegenüber, unserem Land. Uns allen gegenüber.
Wir haben in etlichen anderen Bereichen bereits durchexerziert, welche Maßnahmen wir ergreifen werden, wenn Werbung, Propaganda und Horrorszenarien nicht mehr ausreichen, um die bockigen Teile der Herde auf Linie zu bringen. Gerät das Wachstum ins Stocken, erzwingen wir per Gesetz den Bau und Kauf neuer e-Häuser, e-Autos, e-Glühbirnen und e-Kühlschränke, und beginnt die Herde, Dinge und Hilfen einfach über den Gartenzaun zu verschenken, erfinden wir eben neue Steuergesetze und sanktionieren Freundlichkeit als steuerlich relevante „geldwerte Leistung“. Unter dem Deckmäntelchen Gemeinschaft werden wir demnächst nun endlich auch die Krankheitsverweigerer nicht mehr verführen oder bitten, sondern zwingen, ihren Dienst am Wirtschaftswachstum mittels Konsum zu leisten. Hierbei gilt „Wer nicht hören will, muss fühlen“ – Wer zukünftig nicht freiwillig zur Vorsorge geht, geht unfreiwillig. Wer non-compliant seine verordneten Stimmungsaufheller nicht einnimmt, verliert jeden Anspruch auf Leistungen, von der Kostenübernahme durch die Kasse bis HartzIV.
Ihr Arzt und ihre Kasse müssen Ihnen zur disziplinarischen Überprüfung nicht einmal mehr bei der morgendlichen Ausgabe am Anstaltstresen unter die Zunge gucken. Wir haben inzwischen Sensoren, die Sie mit Ihren Pillen einnehmen. Ein Blick aufs Smartphone genügt. (Falls Sie das nicht glauben, googlen Sie „Abilify MyCite“).
Bei all dem geht es nicht darum, die Gemeinschaft vor Ihrem unverantwortlichen Eigensinn, Ihrer irrationalen Selbstständigkeit zu schützen. Es geht überhaupt nicht um Sie. Machen Sie sich klar, welche Funktion Sie im Krankensystem haben. Sie sind hier nicht der Passagier, Sie sind das Benzin. Ihrpersönliches Ziel ist Gesundheit. Das Ziel des Systems aber ist Ihrem diametral entgegengesetzt. Mehr Gesundheit bedeutet weniger Umsatz, weniger Steuereinnahmen, weniger Beschäftigung. Ihr Wohlergehen bedroht das Wohlergehen des Systems, und da Ihr Wohlergehen vom Wohlergehen des Systems abhängt, haben Sie keine Wahl: Sie müssen sich behandeln lassen. Und je mehr Folgeverschreibungen die Erstbehandlung hat, desto besser.
Die gute Nachricht lautet: Noch müssen Sie nicht alles schlucken. 2, 3 oder 5 Jahre lang können Sie wohl noch ungestraft gesund bleiben. Der Under-Cover-Gesundheitsfanatiker behält diesbezüglich die Merksätze im Kopf: „Fragen Sie nicht Ihren Arzt oder Apotheker“ und „Damit gehen Sie mal besser nicht ganz schnell zum Arzt.“
Toll und mutig!
Sehr gut recherchiertes Buch. Es stimmt nur zu genau und zeigt die traurige Wahrheit! Aber es gibt ja die Eigenverantwortung – und die wird gestärkt! Meine Frau hat „MS“ und ist kurz durch die zynische „Neuromühle“ geschickt worden. Mit unglaublichen Lügen und falschen Versprechen, bei horrenden Kosten selbstverständlich. Ist ja Alles bekannt.
Bei mir wurden von einem sogenannten „Kardiotrainer“ beim Joggen Bluthochdruck und Herz/Rhythmusstörungen festgestellt und ich sollte dringend zum Arzt – besser Kardiologen. Dort wurde ich auf den Prüfstand gestellt und z.T. einer regelrechten Folter (Herzkatheter Untersuchung) unterzogen. Dann nehmen „wir“ mal Marcumar zur Verdünnung und einen ebenso bewährten Blutdrucksenker.
Mein Bauch sagte mir: das kann nicht sein, das Blut um 60% verdünnen? Ist das nicht gefährlich? Mehrere Arztwechsel, 2 x Anthro- und Homöo-, diverse Alternative-,
Alle blieben bei der gängigen Meinung: das muss so und verwiesen auf den Waschzettel. (Leider hat keiner die Zeit und Möglichkeit das zu hinterfragen)
Dann ist es passiert: Drei schlimme Traumata in direkter Folge durch Marcumar!
1. Refraktur im linken Oberschenkel. Ein lange verheilter Bruch war durch Mm spröde geworden. Rettungswagen – Uniklinik – Operation
2. Am dritten Tag ein Compartmentsyndrom, bedeutet, die Lymphe fließt in das Gewebe, der Oberschenkel wird dick und hart wie eine Melone. Extreme Schmerzen und Lebensgefahr! Notoperation
3. Stunden später auf der Intensivstation plötzlich Zittern vor Kälte und das Gefühl, in „heißer Sosse“ zu liegen. Das war der schlagartige Blutverlust von ca. 4 Litern.
Blutkonserven über 4 schnell gelegte Zugänge + 1 Vorhandenem= 5 und ringen mitv dem Tod. Nahtoderlebnis
Ein Krankenpfleger sagt dann: ach sie haben Rattengift (Marcumar) genommen?
Jetzt wird mir alles klar. Nach der Empfehlung jetzt mal Xarelto zu nehmen pinkel ich Blut und ein befreundeter Mediziner sagt: das ist den Teufel mit Belzebub austreiben, aber das habe ich nicht gesagt!
Ich habe die Lektion gelernt: Traue keinem Medizinmann, Arzt oder Apotheker, Waschzettel, Spezialisten… sondern hör in Dich und Du findest die Antworten.
Mein Herz ist Super gesund und ich nehme keinerlei Medizin, aber ernähre mich bewusst und bin glücklich, diese irre Bevormundung überlebt zu haben!
Hallo Sven, Du hast ja so recht! Ich habe jetzt die erstaunlichsten Menschen kennengelernt. Zufall? Krebs, MS, Rheuma, Arthrose. Sie Alle haben die „Krankheit“ durch weglassen überwunden. Kein Fleisch oder anderes gequältes Tier, kein durchgekochtes Essen, sondern Fasten als Umstellung, dann Rohkost, Obst und Gemüse. Kost fast nix! Hab ich jetzt gegen mein starkes Rheuma auch gemacht, Sensationell! Volkswirtschaftlich ist das natürlich eine Katastrophe. Ich arbeite jetzt in meinem Labor an einer Pille, die diese schwierige Lebensumstellung ersetzt und auch die Kosten in die Höhe treibt. „was , Du fastest ohne ärztliche Begleitung? das ist gefährlich!“ Angst ist heute in unserer Gesellschaft fest verankert. Arme Zombies – Euch kann keiner helfen.