Lomborg

Auch wenn meine allerkostbarste Freundin J. unlängst meinte, ich sollte jetzt gefälligst mal aufhören, den ganzen Tag Klimabücher und -artikel zu lesen, weil ich doch zu dem Thema schon alles gesagt resp. geschrieben habe … Ja. Nee. Jein. Ich habe nämlich aus völlig unerfindlichen Gründen bei aller Recherche und bei allem Heimstudium ausgerechnet Björn Lomborg übersehen. Und dessen dänisches Cool It! möchte ich nun doch noch allen ans Herz legen, die im Blödsinnsgewitter aus Politikerphrasen und hysterischem Bloggerjaulen das Gefühl nicht loswerden, dass hinter dieser ganzen 200-Milliarden-Euro-per-anno-teuren-Umweltretterei noch ganz anderes lauert als Sorge um unseren hübschen Planeten (der übrigens, nichts für ungut, ganz prima ohne uns klar käme).

Und damit wir uns nicht missverstehen, Climate Progress et. al.: Der lautstark Gehasste Lomborg ist ja immerhin so windelweich, dass er das Mantra „Der Mensch trägt die Schuld am Klimawandel“ nicht mal in Frage stellt. Dass er dennoch permanent so wuchtig verdroschen wird, verdankt er allein seinem Kardinalfehler, vulgo seinen artigen Kernfragen: a) wer soll das bezahlen, und b) wieso verschieben wir für 200 Milliarden p. a. den Temperaturanstieg um 2 Grad von 2100 auf 2105, statt in den 95 Jahren bis dahin einfach mal Menschen zu retten. Nämlich zum Beispiel alle, die derzeit verhungern und verdursten. Was per anno nur schlappe 50 Milliarden kosten würde.

Wie, falsche Frage?

Okay, bash on, immer wuchtig drauf auf den dreisten Dänen. Und falls Bangladesch anruft – sicherheitshalber das Band rangehen lassen und weiterkuscheln, mit dem damals stolz in Berlin gekauften Stoffknut (made in China).

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