Drive muss man unbedingt gesehen haben, aber man musste ja auch schon James Sallis´ Romanvorlage unbedingt gelesen haben. Nicloas Winding Refns Film (B: Hossein Amini) „nach dem Roman“ ist absolut gelungen und obendrein ein audiovisuelles Stil-Prachtstück, handwerklich in jeder Hinsicht bemerkenswert, toll fotographiert, toll geschnitten, toll gebaut, toll gespielt (allen voran von Ryan Gosling, Carey Mulligan und Bryan Cranston), kurz: toll.
Was´n Glück. Diese ganze Handwerkskunst um einen Stoff herum zu erleben, der schon ohne Bild und Ton toll war, eine sagenhafte Geschichte um einen, der nicht labert, sondern handelt, entlang eines rabiat hoch stehenden Moralkodex, der keine Gefangenen vorsieht (FSK 18, zurecht); dieser Fahrer ist der Gegenentwurf zu allen Wulffs, Olli Kahns und uns alltäglich umgebenden Dampfdumpfbacken, kürzer und mit College gesungen (im Abspann): A real hero.
In a real good movie.
(P.S.: Sallis (Roman-)Fortsetzung des zurecht preisgekrönten Drive erscheint im April unter dem Titel Driven bei Poisoned Pen. Die deutsche Version erscheint dann vermutlich wieder bei Liebeskind, auf den Titel bin ich gespannt (nachdem ja Drive auf Deutsch Driver hieß, wird man sich für Driven was Kühnes einfallen lassen müssen …)