Dem weltumspannenden Netz entnehme ich mild erfreut, dass meine Stories überall auf der Welt gesehen werden (ob goutiert, das lassen wir doch einfach mal dahingestellt): In Japan gibt´s jetzt die „Himmlische Mischung“, vulgo „Wie angle ich mir meine Chefin?“ auf DVD, den jp-Titel kann ich nicht mal lesen, Frankreich nennt den Film „Peche gourmandise“, Italien „Litgi di chioccolato“; in Mexiko läuft „Manatu“ als „Manatu“ auf AztecaTv, in Finnland ergänzt durch den Halbtitel „Kirottu pelilauta“, in Frankreich durch „Le jeu des trois vérités“. Und „Cuervos“ (Spanien), „Peur Noire“ (Frankreich), Gyilkos varjak (Ungarn) sowie „The Crows“ (England) sind ja auch nix anderes als „Die Krähen“, also mein Creature-Filmchen für die Zielgruppe FSK 12, primär feminin … „Un bebe, deux papas!“, Dauerbrenner auf „Romance TV“, lief inzwischen drei- oder viermal in Frankreich, wo man allerdings als „Mensonges et amour“ (also Lügen und Liebe) das schöne „Hunde haben kurze Beine“ doch leicht unter Wert betitelt … geschenkt.
Ist das nun Weltruhm? Nee, denn zum Ruhm gehörte ja, dass der Zuschauende überhaupt wahrnimmt, von wem die Story stammt, die er oder sie sich da gerade bebildert erzählen lässt. Also: nix Ruhm. Aber dafür: Lohn. Logisch. Denn auch wenn der Sofakonsument nicht weiß, wessen Stoff er da anderthalb Stunden wegguckt, muss er ja was an der Kasse abgeben. Irgendwas Faires. Urhebergeld. 5 Euro pro Film? Nee, zu viel. 50 Cent? 5 Cent? Meinetwegen. Bei geschätzt insgesamt 10, 20 oder 30 Millionen Zukuckern würd das doch für einen Maserati lässig reichen.
Wie, Pointe? Die Pointe ist, dass so was wie siehe oben dem Urheber und Künstler im Lauf der Jahre maximal 1500 Euro einbringt. Und jetzt kommt mir nicht mit „heul doch!“, denn nix liegt mir ferner. Wollte nur nochmals entspannt durch die Blume konstatiert haben, dass mir das „Freibier für alle“-Gebrüll von Piraten und Niggemeiers aus ganz erfindlichen Gründen sauer aufstößt.
Andererseits, ja, schon klar, dafür könnt ich mir bei amazon.jp einen account einrichten und meinen eigenen Film mit Untertiteln bestellen, die ich nicht lesen kann. Und, hey, wer kann das schon! Wer wird denn da auch noch an so was Profanes wie die Miete denken? Also, bitte!
Der Text tut gut – ich war schon kurz davor, mit dieser Partei zu sympathisieren (wahrscheinlich, weil sie so knackig aussehen und die Wahlplakate so schön bunt sind), aber nachdem ich den Bullshit zu Urheberrechten zu hören bekommen habe …
Interessant, mal die Einnahmekategorien in Richtung „Weltruhm“ zu lesen. Vielleicht sollte ich doch Lehrerin werden – das macht zwar Depressionen, aber die kann ich mir dann auch leisten.
Wunderbar desillusionierend. 😉