Ein ganz feines und bemerkenswertes Buch ist der gerade erschienene so genannte Beschissatlas von Ute Scheub geworden (illustriert von Yvonne Kuschel), und zwar trotz des bemerkenswert unfeinen Titels. Erwartet man unter jenem bloß ein gerüttelt Maß an Autorenschaum vorm Mund, sieht man sich auf den gut 200 illustrierten Großformat-Seiten aufs Angenehmste getäuscht und statt mit Polemik mit Zahlen überhäuft, die in ihrer ganzen Sachlichkeit glasklar sprechen und klingen.
Zudem: Nein, mit dem Festnageln des skandalös schiefen Gesamtbildes gibt Scheub sich nicht zufrieden; sie hat tatsächlich auch die richtigen Vorschläge, wie´s besser geht. Zu gehen hat. Demnächst gehen muss. Sofern es überhaupt noch gehen soll.
Und natürlich hat sie das auch „in Zahlen“.
Pflichtlektüre. Ab 12 (oder 5 vor).
Ute Scheub / Yvonne Kuschel – Beschissatlas: Zahlen und Fakten zu Ungerechtigkeiten in Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt. (Ludwig, München 2012, 208 S., 19.99 €)